EP - Schweizerische Zeitschrift Nr.2 2021

Kompetenzverschiebungen beim Weiterbildungspersonal

Cover der Education Permanente

Weiterbildungseinrichtungen stehen stets in Beziehung zu ihrer Umwelt. Verändern sich die Ansprüche und Bedingungen der Umwelt, hat dies Implikationen auf die Kompetenzanforderungen des Personals der Einrichtungen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen dies eindrücklich. Die neue Ausgabe Education Permanente (EP) widmet sich den Kompetenzverschiebungen beim Weiterbildungspersonal und nimmt vor allem das Planungspersonal in den Fokus der Betrachtungen.

Einrichtungen der Erwachsenen- und Weiterbildung richten ihre Programme und Angebote an den Bedarfen der Gesellschaft und der Arbeitswelt aus. Zahlreiche Veränderungen waren und sind hier zu verzeichnen. Sie es der demographische Wandel, die Klimakrise, die Digitalisierung und jüngst die Pandemie. Zugleich befördern diese Einrichtungen auch den Wandel, wenn sie neue Lerngegenstände und Lernangebote offerieren und Lernende mit nötigen Kompetenzen für die Bewältigung neuer Anforderungen ausstatten. Auch die Organisationsstrukturen der Erwachsenen- und Weiterbildungseinrichtungen unterliegen dem Wandel, der ebenfalls neue oder veränderte Kompetenzanforderungen an das Personal mit sich bringt.

Neben einer wissenschaftlichen Betrachtung von Autor*innen wie Matthias Alke, Joachim Ludwig, Frank Scheidig, Karin Dollhausen sowie Sabine Lauber-Pohle) kommen in dieser Ausgabe auch Professionelle aus der Weiterbildungspraxis zu Wort (Michael Achermann, Daniel Carron, Giuliana Tedesco-Manca, Tobias Zimmermann). Sie stellen selbst erfahrene Veränderungen und daraus resultierende neue Kompetenzanforderungen vor. Somit liefert die Ausgabe der EP einen breiten Einblick in die Kompetenzverschiebungen beim Weiterbildungspersonal.

Ekkehard Nuissl geht in einer Carte blanche dem Gedanken nach, ob sich Lehrende und Lernende aktuell auf eine neue Wirklichkeit einstellen müssen und ob der Kern der Bildungsarbeit in Frage steht.

Die EP können Interessierte kostenfrei auf der Webseite (CC BY SA 4.0) lesen oder als Zeitschrift kaufen.

Kompetenzverschiebung zwischen Funktionalität und Gefühlen

von Joachim Ludwig

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Gibt es eine Kompetenzverschiebung bei den Kursleitenden hin zu einer größeren Berücksichtigung der Gefühle von Kursteilnehmenden? Das Projekt «sinnbild» hat zu dieser Frage in einer qualitativen Untersuchung Kursleitende interviewt und in einer deutschlandweiten quantitativen Online-Untersuchung befragt. Rekonstruiert wurden sieben didaktische Praktiken für die Beziehungsarbeit und für die inhaltliche Vermittlungsarbeit. Im Rahmen dieser Praktiken werden die Gefühle der Teilnehmenden in unterschiedlicher Weise von den Kursleitenden aufgegriffen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Gefühle und Empfindungen im Unterschied zur wissenschaftlichen Reflexion für die Erwachsenenbildungspraxis eine große Rolle spielen.